Das weltweite Erstarken des Antisemitismus war Thema des Yad-Vashem-Partnertreffens der Sektion der deutschsprachigen Länder am 19. und 20. April 2024 in Düsseldorf, das mit 70 Vertretern von Partnerinstitutionen (überwiegend Schulen und Polizeihochschulen) sehr gut besucht war. Gabriela Piontkowski vertrat hier die HfÖV Bremen, die seit 2020 einmal jährlich mit Polizeistudierenden im Rahmen des Wahlpflichtmoduls „Yad Vashem“ eine Studienfahrt nach Israel durchführt, um die Studierenden für das Thema Antisemitismus zu sensibilisieren. Der Leiter des Büros des Landes NRW in Israel, Dr. Gil Yaron, bezeichnete in seiner Keynote den 7. Oktober 2024 als eine historische Zensur. Israel als sicherer Zufluchtsort für Juden sei seit diesem Tag in Frage gestellt worden, sagte Yaron. Juden seien heute wieder Zielscheibe des Hasses. Alternative Fakten im Internet verstärkten antisemitische Verhaltensmuster. Es fehle an Forschung, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Auch der Vertreter des Vereins „Bildung in Widerspruch“ beklagte das Fehlen von struktureller antisemitischer Präventionsarbeit. Das IPoS, das Forschungsinstitut der HfÖV Bremen, will die Erkenntnisse der Konferenz zum Anlass nehmen, künftig verstärkt zu den Themen Hasskriminalität und Antisemitismus im Rahmen bestehender und zu erweiternder internationaler Partnernetzwerke zu forschen.
Redakteurin: Gabriela Piontkowski