[FETTDie Fachhochschulen für den öffentlichen Dienst in Deutschland, vertreten durch deren Rektorenkonferenz, wollen mit dieser Resolution ein Signal setzen, das die Menschen in der Verwaltung, aber auch darüber hinaus, zu Toleranz und Offenheit auffordert.]
Die Resolution hat folgenden Wortlaut:
Nicht nur angesichts der aktuellen gesellschaftspolitischen Ereignisse wollen die Fachhochschulen für den öffentlichen Dienst in Deutschland ihrer besonderen Verantwortung gerecht werden und mit dieser Resolution ein Signal setzen, das die Menschen zu Toleranz und Offenheit auffordert.
In Anbetracht der problematischen Entwicklungstendenzen der Abschottung gegenüber Fremden und Neuem sowie der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Religion und Abstammung, sehen sich die Mitglieder der Rektorenkonferenz der Fachhochschulen für den öffentlichen Dienst aufgefordert, ein Zeichen für Internationalität und Kooperation zu setzen. Diese Strömungen sind nicht nur in Deutschland durch die „PEGIDA“-Bewegung, sondern auch im europäischen Ausland zu beobachten.
Denn insbesondere die Hochschulen verdanken ihre Existenzberechtigung vor allem dem freien, kooperativen und grenzüberschreitenden Austausch von Gedanken, Ideen und Innovationen. Diese Offenheit, Toleranz und Akzeptanz von neuen Entwicklungen zählt zum Lebenselixier aller Hochschulen. Freiheit von Forschung und Lehre ist ohne diesen offenen, toleranten Austausch in keiner Weise denkbar. Insofern wollen die Fachhochschulen für den öffentlichen Dienst in Deutschland nachhaltig dazu beitragen, dass reale Grenzen und die Grenzen in den Köpfen überwunden und nicht noch weiter aufgebaut werden.
Die Fachhochschulen für den öffentlichen Dienst sehen aber auch in besonderer Weise die öffentliche Verwaltung selbst in der Verantwortung, die ja maßgeblicher Abnehmer der
Absolventinnen und Absolventen ist. Die Innovationskonzepte für die öffentliche Verwaltung machen deutlich, dass es in wachsendem Maße um die Menschen in der Verwaltung und die Bürgerinnen und Bürger selbst geht – und diese sind zunehmend eben nicht mehr nur ausschließlich deutscher Herkunft.
Die zunehmende Zahl an Menschen mit Migrationshintergrund, die in kommunalen und staatlichen Verwaltungen arbeiten, ist damit aber nicht nur eine sozioökonomische Notwendigkeit durch den demographischen Wandlungsprozess, sondern vor allem auch eine große kulturelle Chance, die wir alle im Sinne eines offenen gesellschaftlichen Entwicklungs- und Verständigungsprozesses nutzen sollten.
In diesem Sinne treten die Fachhochschulen für den öffentlichen Dienst nachhaltig für eine offene und tolerante Gesellschaft mit einer ebenso offenen und toleranten öffentlichen Verwaltung ein!
Maßstab unseres Handelns sind die Werte des freiheitlichen und sozialen Rechtsstaats auf der Grundlage des Grundgesetzes und des Europarechts, insbesondere der Grundrechtecharta!
Kassel im Februar 2015
Das Präsidium der Rektorenkonferenz der Fachhochschulen für den öffentlichen Dienst in Deutschland
Präsident Rainer Grieger, Fachhochschule für Polizei des Landes Brandenburg, Oranienburg
Prof. Dr. Dr. h.c. Erich Keller, Rektor der Hochschule der Deutschen Bundesbank, Hachenburg
Prof. Dr. Jürgen Stember, Dekan am Fachbereich „Verwaltungswissenschaften“ an der Hochschule Harz, Halberstadt
Direktor Klaus Weisbrod, Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz, Mayen
Prof. Paul Witt, Rektor der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl und Präsident der Rektorenkonferenz der Fachhochschulen für den öffentlichen Dienst